„Der Clou ist die Cola“: Insider enthüllen Tricks bei McDonald's

Was hinter den Kulissen des Fast-Food-Riesen vor sich geht.

12.09.2023, 19:10 Uhr
„Der Clou ist die Cola“: Insider enthüllen Tricks bei McDonald
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Der Fastfood-Konzern McDonald's steht stellvertretend für eine ganze Branche von Lebensmittelketten, die zur Gewinnmaximierung, und sei es nur im Prozentbruchteil, versuchen, gnadenlos zu optimieren. Das Unternehmen mit den goldenen Bögen ist allerdings der Klassenprimus. Hier kann man noch was dazulernen, besonders wenn es um rücksichtslose Betriebsstrategien geht. Besonders interessant ist, was Insider, also solche, die in den Restaurants arbeiten, sie managen oder beliefern, dazu berichten.

Laut „Clarissa“, wie sie in einer ZDF-Doku genannt wird, beruht alles auf Geschwindigkeit. Die Fragen der Angestellten an die Kunden dürfen nur „Ja“ und „Nein“-Antworten zulassen. Das Abfertigungstempo beim Drive-In wird bei jedem Kunden gemessen. Wird dabei eine gewisse Zeit überschritten, erfolgt sehr zeitnah eine Rechtfertigungsaufforderung an die Filialleitung. Laut „Manuel“, einem anderen Informanten, gibt es nur eine Möglichkeit, an halbwegs frisches Fleisch im Burger zu gelangen. Man muss nach ungesalzenem Fleisch fragen. Dann muss alles extra frisch zubereitet werden und kommt nicht aus der Wärmeschublade.

McDonald's enthüllt, was wirklich in der Restaurant-Cola steckt McDonald's enthüllt, was wirklich in der Restaurant-Cola steckt
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Durch die Bestellterminals die mittlerweile in den meisten deutschen Filialen zu finden sind, soll nicht etwa das Bestellerlebnis des Kunden gesteigert werden. Tendenziell werden hier mehr Dinge bestellt als an der Theke und natürlich im Personal eingespart. Nach Einrichtung solcher Terminals stieg der Umsatz um satte 15%.  Die Menschen, die dennoch beim Fastfood-Riesen arbeiten sind am absolut untersten Gehaltslevel angesiedelt. Sie müssen auch nicht besonders viel lernen, um ihre Tätigkeit auszuführen. Im Schnitt soll die Anlernzeit für das Arbeiten an einer Station genau einen Tag betragen – so einfach sind diese Arbeitsschritte gestaltet. Dafür gibt’s 12,20€ in der Stunde. Genau 20 Cent mehr als der Mindestlohn.

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Diese Tricks soll der Fast-Food-Riese anwenden

Gerne wirbt der Burgerbrater mit 100 Prozent reinem Rindfleisch für seine Hamburger. Das stimmt zwar, allerdings stellt die Insiderin namens Sonja gleich eine weitere unangenehme Tatsache klar. Das Fleisch stammt nämlich von „ausgezehrten Milchkühen“, die bereits 7 Jahre Milch geben mussten und nun unwirtschaftlich wurden. So kann der Milchbetrieb aus den armen Rindern gleich nochmal etwas Geld rausschlagen und McDonald's kauft dieses qualitativ schlechte Fleisch zum Billigpreis. Unglaubliche 3,8 Millionen Milchkühe erwartet ein solches Ende als Burger-Patty.

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Im Chicken McNugget ist zwar alles Mögliche drin, jedoch nur sehr wenig Chicken. Verzichtet man auf die diversen Zusatz- und Hilfsstoffe, bestehen sie nur noch zu 46 Prozent aus Hühnchen. Von dem wiederum nur 26 Prozent aus deutschen Landen stammt und der Rest aus Ländern, wo die Zucht der Tiere gar keinen ethischen Ansprüchen genügt.  Auch die Cola, beziehungsweise alles Softdrinks aus dem Spender, sind wahre Gelddruckmaschinen. Insider „Tim“ erklärt, dass sie durch die Sirupzubereitung nur 20 Cent im Einkauf kosten. Verkauft wird der halbe Liter dann für heftige 3,59 Euro.

Das größte Geschäft für den Konzern kommt allerdings ganz woanders her – und das hat weder mit Getränken noch mit Burgern oder Fritten zu tun. Rund 80 Prozent der Gebäude und der Ladenlokale gehören nämlich dem Konzern selbst. Um Franchise-Nehmer zu werden, muss man für die Einstiegslizenz erstmal zwischen 25.000 und 50.000 Euro bezahlen. 

Danach muss man die Immobilie oder das Ladenlokal mieten, und zwar vom Konzern selbst. Und die werden so richtig teuer angeboten. Europäische Studien verdeutlichen, dass die Immobilie zum dreifachen Preis seines Marktwertes an die Lizenznehmer vermietet oder verpachtet werden. Bei einer Innenstadtlage, der bevorzugten Position der Filialen, beträgt ein durchschnittlicher Umsatz bis zu 400.000 Euro pro Monat. Dann verlangt der Konzern saftige 60.000 Euro Miete für das Geschäft. Auf alle Läden und Filialen von McDonald's hochgerechnet ist das kein zusätzlicher Umsatz, sondern es ist „das hauptsächliche Kerngeschäft“. Bei all der Betrachtung sinkt der Appetit sehr deutlich.